Die nunmehr dritte Wahl zum Jugendbeirat Horn-Lehe fand vom 17. bis 22. November 2021 statt. Alle 11 Kandidat:innen, die sich zur Wahl gestellt haben, wurden gewählt. Wie schon bei der letzten Wahl konnten alle Jugendlichen zwischen 12 und 20 Jahren, die in Horn-Lehe wohnen oder zur Schule gehen wählen oder sich zur Wahl aufstellen lassen. Der zuständige Fachausschuss Zukunft, Kultur, Stadtteilentwicklung und Jugendbeteiligung hatte zuvor die Länge der Amtszeit von zwei auf drei Jahre angehoben.
Von den etwa 3.100 Wahlberechtigten im Stadtteil haben 548 Jugendliche ihre Stimme abgegeben. Das ergibt eine Wahlbeteiligung von über 17,5 Prozent. Die große Steigerung der Beteiligung ist den engagierten Leher:innen an der Oberschule Ronzelenstraße, am Gymnasium Horn und der Wilhelm-Focke-Oberschule zu verdanken, die das Ortsamt bei der Durchführung der Wahl tatkräftig unterstützt haben.
Bei der konstituierenden Sitzung am 29. November 2021 wurden viele Ideen für Projekte gesammelt. Nils Gutmann wurde als Sprecher gewählt und Jonte Mai und Alicia Leidreite als Stellvertreter:inne.
| Name | Schule | abgegebene Stimme |
|---|---|---|
| Nils Gutmann | Gymnasium Horn | 90 |
| Vincent Prevot | St. Johannis Schule | 89 |
| Sina Mertens | Gymnasium Horn | 61 |
| Enno Appenrodt | Wilhelm-Focke-Oberschule | 57 |
| Jonte Mai | Gymnasium Horn | 47 |
| Maxim Kipka | Gymnasium Horn | 41 |
| Julian Olde Kalter | Gymnasium Horn | 38 |
| Alicia Leidreiter | Schulzentrum an der Grenzstraße | 36 |
| Oscar Hennefelder | Gymnasium Horn | 31 |
| Benedek Barna | Gymnasium Horn | 21 |
Beim Kulturfest im letzten Jahr hat der Jugendbeirat Horn-Lehe den ganzen Tag Waffel verkauft und über 200 Euro eingenommen. Aus dem eigenen Budget wurde der Betrag auf 300 Euro aufgerundet und jetzt an die Kirchengemeinde Horn übergeben. Jeden Mittwoch findet dort im Gemeindesaal ein offenes Frühstück statt, für alle, die eine Mahlzeit möchten, Gesellschaft oder einen ruhigen Ort zum Kaffee trinken. Unterstützt wird das kostenlose Angebot durch Spenden, ehrenamtliche Arbeit und Sachspenden (also Essen) von großen Partnern aus dem Stadtteil.
Der Jugendbeirat unterstützt dieses Angebot nicht nur mit Geld, sondern am 08. Februar 2023 auch durch das Verteilen von Brötchen und Kaffee. Mit vielen unterschiedlichen Menschen sind sie dabei ins Gespräch gekommen. "Dieser Vormittag war für uns alle eine absolut bereichernde Erfahrung", sagt Nils, der Sprecher des Jugendbeirates.
In der Sitzung des Jugendbeirates Horn-Lehe Ende 2022 war die Schülervertretung des Gymnasium Horn zu Gast und beide Gremien tauschten sich angeregt über aktuelle Projekte und Pläne aus. Alle waren sich danach einige, dass die Vernetzung von jungen, engagierten Menschen im Stadtteil verstärkt werden soll und so entstand die Idee der 1. Horner Jugendkonferenz.
Am Samstag, den 17. Juni 2023 war es endlich so weit. TV Eiche Horn, die Pfadfinder vom Stamm Lesmona, die Schülervertretung des Gymnasiums Horn, Jugendfeuerwehr Lehesterdeich und der Deutsche Alpenverein Sektion Bremen sind der Einladung des Jugendbeirats Horn-Lehe gefolgt und tauschten sich in der Aula der Wilhelm-Focke-Oberschule produktiv und bei sehr entspannter Atmosphäre aus. Die Zusammenfassung der Ergebnisse finden Sie hier als Download: Zusammenfassung Ergebnisse 1. Horner Jugendkonferenz (pdf, 2.2 MB).
Das Vernetzungstreffen kam bei allen Beteiligten gut an, weswegen bereits am 18. November 2023 die 2. Horner Jugendkonferenz stattfand. Viele Teilnehmer:innen der ersten Ausgabe sind wiedergekommen. Neu dabei war der Jugendkulturverein, also die Organisator:innen des stadtteileigenen Festivals Horn to be wild. Da sich jeder Verein hautsächliches über das Engagement von Ehrenamtlichen trägt, haben die Jugendlichen gemeinsam mit der Freiwilligen-Agentur Bremen überlegt, wie man neue Helfer:innen finden kann. Wer noch überlegt, wo er oder sie sich engagieren kann, findet die richtige Anregung vielleicht bei den Tätigkeitsprofilen in der Zusammenfassung der 2. Horner Jugendkonferenz (pdf, 1.5 MB).
Im letzten Jahr hat der Jugendbeirat Horn-Lehe über die Lernplattform itslearning gefragt, wie sicher sich die Schülerinnen und Schüler im Stadtteil auf ihrem Schulweg fühlen. Die Ergebnisse waren sehr interessant. Zum Beispiel fahren in Horn-Lehe 72 % aller Schülerinnen und Schüler mit dem Fahrrad zur Schule. Über 70 % fühlen sich sicher auf ihrem Schulweg. Wenn es Probleme gibt, dann meistens mit den Autos, die manche Kinder bis direkt vor die Schule bringen oder weil sich nicht immer alle an die Verkehrsregeln halten.
Um alle noch einmal an die wichtigsten Regeln insbesondere beim Fahrradfahren zu erinnern, hat der Jugendbeirat ein Plakat erarbeitet. An dem Inhalt haben auch der Kontaktpolizist Jens Kaup und die Mitglieder der Jugendfeuerwehr Lehesterdeich mitgewirkt. Der Entwurf stammt von der Illustratorin Leefje Roy.
Zwischen 14 und 95 Jahre alt waren die Teilnehmenden der Bildungsfahrt zur Gedenkstätte Bergen-Belsen am Freitag, den 19. April 2024. Die Jüngsten hatten vorher nur vage etwas von den Verbrechen der Nationalsozialisten gehört, es war noch nicht Thema im Unterricht, wohingegen der älteste Teilnehmer Dietmar Stadler zum Ende des Zweiten Weltkrieges bereits 16 Jahre alt war. Er hat es sich seitdem zur Aufgabe gemacht, dieses Kapitel der deutschen Geschichte aufzuarbeiten und nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Deswegen hatte der Seniorenbeauftragte des Beirates auch die Idee zu der gemeinsamen Fahrt von Jung und Alt zu der Gedenkstätte. Besser als alle Berichte und jeder Unterricht kann der Ort des Geschehens die Geschichte erlebbar machen. „Das Ganze aus der Nähe zu sehen, ist noch einmal einen ganz andere experience“, fasst es eine Schülerin der Oberschule Ronzelenstraße zusammen. „Die Ausstellung fand ich sehr interessant. Die Menschen, die das alles erlebt haben und was da alles dahintersteht.“, meint eine andere.
Der Beirat und der Jugendbeirat Horn-Lehe förderten die Bildungsfahrt aus Globalmitteln und machte es damit möglich, dass sich 32 Menschen aus dem Stadtteil ohne weitere Kosten weiterbilden und zu dem schwierigen Thema austauschen konnten. Insbesondere in Zeiten, in den es wieder Krieg im Nahen Osten gibt und in Deutschland rechte Parteien an Wählerstimmen gewinnen, kann es nicht genug Aufklärung über den Holocaust geben, waren sich die Teilnehmenden am Ende einig.
